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Метаморфозы pусского Сцеволы (К вопросу о коммеморации народного героизма в Отечественной войне 1812 года) Beitrag

Irina Markov

Zeitschrift für Slavische Philologie, Jahrgang 71 (2015), Ausgabe 1, Seite 73 - 91

Der Krieg von 1812 gegen Napoleon hat eine besondere Bedeutung für die russische Geschichte. Er setzt einen entscheidenden Impuls für die Formierung eines russischen nationalen Selbstbewusstseins. Dies belegen die auf höchster Ebene geplanten und im Jahr 2012 durchgeführten Feierlichkeiten zum 200-jährigen Jubiläum des Sieges im Vaterländischen Krieg. Da letzterer ausschließlich aus dem Blickwinkel des Sieges betrachtet wird, werden Momente dieses Kriegs wie Mord, Verderben und Entbehrungen ausgeschlossen. Diese negativen Kategorien bleiben außerhalb der kulturellen Erinnerung, sie werden ausgeklammert. Der Beitrag zeigt am Beispiel des „Russischen Scaevola“, einem der Denkmäler des Volksheldentums, das Entstehen und die Manifestation eines der zentralen Mythen der Epoche des Vaterländischen Krieges, nämlich den Mythos von Tapferkeit und Opferbereitschaft des Volkes. Die Grundlage dafür bildet eine vergleichende Betrachtung der Ikonographie ‚Scaevolas‘ in unterschiedlichen Formen der darstellenden Kunst verschiedener Epochen. Bei der Transformation im russischen Kontext verwandelt sich der Held der römischen Legende u.a. aus einem Patrizier, der durch seine Heldentat Rom den Frieden beschert, in einen Bauern, der zu einem erbarmungslosen Krieg aufruft. Eben diese Botschaft ist es, die, gemäß der Memtheorie, auf breiter Ebene im kulturellen Gedächtnis der russischen Gesellschaft verankert wird.

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