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The Polish Late Romantic Poet Cyprian Norwid, Critical Theology, and the Positivist Notion of Humanity

Arent van Nieukerken


Seiten 275 - 292



Der polnische spätromantische Dichter Cyprian Norwid, die kritische Theologie und der positivistische Menschheitsbegriff

Cyprian Norwid war ein katholischer Traditionalist, hatte aber gleichzeitig reges Interesse an der Entwicklung der modernen Wissenschaft. In der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts wurden in den Geisteswissenschaften ,positivistische‘ Methoden eingeführt, besonders in der vergleichenden Mythologie und in der Linguistik. Norwid, der als Emigrant in Paris lebte, versuchte, die Ergebnisse dieser Forschungen zu nutzen, um die Relevanz seiner traditionell-theologischen Weltanschauung aufzuzeigen, die auf der ‚Inkarnation‘ basierte (er war nicht nur mit den Arbeiten von Renan, Littré und Taine vertraut, sondern las auch spezialisiertere Autoren wie Eugène Burnouf und [Friedrich] Max Müller). Wie dieser Artikel zeigt, war Norwid der Auffassung, dass positive Wissenschaft dazu beitragen könne, Spuren der christlichen Heilsgeschichte in Geschichte und Alltag aufzudecken. Die Spannung zwischen einer traditionalistischen Weltanschauung und dem Szientismus des 19. Jahrhunderts verleiht Norwids Lyrik und Kunstprosa ihre Signatur.

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