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«Эти наглядные проявления “чеховизма”»

рецепция творчества А. П. Чехова украинской литературно-критической мыслью конца ХІХ – первой трети ХХ века

Valentina Borbuniuk, T. A. Shekhovtsova


Seiten 59 - 88



„Diese offensichtlichen Anzeichen von ‚Čechovismus‘ “: Die Čechov-Rezeption in der ukrainischen Literaturkritik am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Der Artikel widmet sich der wenig erforschten Geschichte der Rezeption der Werke Anton Čechovs in der ukrainischen Literaturkritik am Ende des 19. und im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Untersucht werden literaturkritische Artikel und Rezensionen, Übersetzungen, Essays und Nachrufe sowie Ausschnitte aus dem Briefwechsel ukrainischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Es wird gezeigt, dass die Entwicklung der Čechov-Rezeption durch den Wechsel der soziopolitischen Leitlinien und ästhetischen Paradigmen bestimmt war: vom volksaufklärerischen Ansatz bei Mychajlo Hruševs’kyj und Ivan Franko (1900er und 1910er Jahre) über die Versuche einer national-kulturellen Selbstbestimmung bei den Vertretern der sogenannten „Erschossenen Renaissance“ in den 1920er Jahren bis hin zu den soziologischen Deutungen der 1930er Jahre. Im ukrainischen Kulturraum gab es gewissermaßen ‚zwei Čechovs‘. Die ostukrainische, russischsprachige Kritik sah Čechov als ‚ihren‘ Autor und beteiligte sich an der Čechov-Verehrung, die bald nach dem Tod des Autors einsetzte. Die ukrainischsprachige Rezeption verband die Auseinandersetzung mit dem Werk Čechovs häufig mit der Artikulation nationaler Anliegen.

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