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Constraints on Embedded Multilingual Practices in the ‚Electronic Repository of Greater Poland Oaths‘ (1386 – 1446)

Matylda Włodarczyk, Elżbieta Adamczyk


Seiten 57 - 96



Bedingungen für eingebettete multilinguale Praktiken in den Eidestexten aus Großpolen (1386 – 1446)

In diesem Beitrag behandeln wir multilinguale Praktiken als “a discourse strategy utilizing the multilingual resources of speakers” (Kolehmainen, Skaffari 2016: 124). Das Material für diese Studie stammt aus der kürzlich veröffentlichten elektronischen Datenbank mittelalterlicher Rechtstexte (eROThA), die es ermöglicht, lateinisch-altpolnische Alternationen in den sog. Landbüchern aus Großpolen (1386 –1446) zu analysieren. Das Hauptaugenmerk unsere Analyse richtet sich auf eine besondere multilinguale Praxis, nämlich die Einbettung lateinischer Elemente in den vernakulären Subtext (d. h. die Zeugenaussage). Basierend auf einer computergestützten qualitativen Analyse postulieren wir ein Kontinuum multilingualer Praktiken, das aus außersprachlichen, diskursiven, semantischen,
prozeduralen und formalen Kriterien besteht. Wir verwenden den Begriff ‚code-switching‘ in einem engen Sinne und wenden ihn nur auf Elemente innerhalb von Klausen an, wo die Wirkungsweise dieser Kriterien weniger transparent ist. Für diese opaken Fälle nehmen wir an, dass auch psycholinguistische Faktoren eine Rolle spielen. Unser Beitrag wendet aktuelle Erkenntnisse aus der historischen Mehrsprachigkeitsforschung, die v. a. anhand frühenglischer, angelsächsischer, französischer, irischer und kontinentalgermanischer Daten gewonnen wurden, auf neue, wenig bekannte slavische Daten an, die aus einem entsprechend aufbereiteten, digitalisierten Korpus stammen.

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