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Jagiellonian Epithalamia and New Geographical Knowledge

Jakub Niedźwiedź


Seiten 339 - 370



Die jagiellonischen Epithalamia und das neue geographische Wissen

Der Aufsatz untersucht geographische Bezüge in neulateinischen Epithalamien, die 1512 und 1518 geschrieben und/oder publiziert wurden. Die acht Gedichte (bzw. Bücher) feiern die aufeinanderfolgenden Hochzeiten von Zygmunt I. mit Barbara Zápolya (1512) und mit Bona Sforza (1518). Verfasst wurden die Texte von Paulus Crosnensis, Ioannes Dantiscus, Andreas Cricius (Andrzej Krzycki), Eobanus Hessus, Laurentius Corvinus und Caspar Ursinus Velius. Der Beitrag behandelt die Frage, wie geographisches Wissen in den Hochzeitsgedichten geschaffen oder vermittelt wurde. Einleitend wird ein Epithalamium von Corvinus (1518), das eine politische Karte Europas zeichnet, im Kontext der in Krakau an der Wende vom 15. auf das 16. Jahrhundert betriebenen geographischen Forschungen verortet. Anschließend wird die neue geographische Sprache der neulateinischen Dichter analysiert, die in den Beschreibungen Polen-Litauens antike und moderne Toponyme und Namen kombinieren. Das antike geographische Wissen basiert auf klassischen Texten (insbesondere der ‚Geographie‘ des Ptolemaios), die Verwendung moderner Namen war hingegen ein neues und ‚modisches‘ poetisches Verfahren. Im dritten Teil des Aufsatzes wird argumentiert, dass die geographischen Repräsentationen in den Epithalamia von 1512 und 1518 Äquivalente der tabulae modernae [modernen Karten] zeitgenössischer Kartographen wie Marco Beneventano, Martin Waldseemüller und Bernard Wapowski darstellen. Teil vier behandelt das Problem, Polen am Anfang des 16. Jahrhunderts auf der Weltkarte zu lokalisieren. Erneut wird auf das Gedicht von Corvinus verwiesen, in dem Krakau und die Neue Welt (Amerika) den geographischen Rahmen bilden.

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