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Martin Kukučín as a “Practical Philosopher”

Vasil Gluchman


Seiten 141 - 158



Der slowakische Autor Martin Kukučín (1860 –1928) reflektiert in seinem Werk das zeitgenössische Leben des slowakischen und kroatischen Dorfes sowie die Lebensumstände in Prag und Südamerika am Ende des 19. und in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Vor dem ersten Weltkrieg strebt er noch nach einer Symbiose aus Schönheit, Wahrheit und Güte, die er im Dorfleben verwirklicht sieht. In seinen im slowakischen ländlichen Raum angesiedelten Werken idealisiert er in dieser Zeit das Dorf und das Leben der Dorfbevölkerung mit warmherzigem Humor. Es erscheint ihm als eine Form von Proto-Kommunitarismus. Nach 1918 rücken dagegen Fragen der slowakischen Nation und Arbeiterschaft in der neugegründeten Tschechoslowakischen Republik in den Mittelpunkt seines Œuvres. Damit avanciert Martin Kukučín in seinem literarischen Werk zum praktischen Philosophen, der ethische Grundfragen nach dem guten Leben aufwirft.

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